Interreligiöser Dialog: Expertengruppe der Schweizer Bischofskonferenz reist nach Syrien

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) setzt ihre Bemühungen um den interreligiösen Dialog mit Nachdruck fort. Die „Arbeitsgruppe Islam“ der SBK begibt sich am Samstag zu einem einwöchigen Aufenthalt nach Syrien. Die achtköpfige Expertendelegation steht unter der Leitung von Pierre Bürcher, Weihbischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Es sind Gespräche mit den führenden islamischen Würdenträgern des Landes vorgesehen, aber auch mit Repräsentanten der christlichen Minderheit. Eine ähnliche Reise hat das Fachgremium der SBK bereits vor einem Jahr in den Iran unternommen.

Von den 20 Millionen Einwohnern Syriens sind 74 Prozent sunnitische Muslime, 12 Prozent Alawiten und 10 Prozent Christen. Papst Benedikt XVI. bezeichnete Syrien mit Blick auf das Zusammenleben der christlichen und muslimischen Gemeinschaften kürzlich als „Land der friedlichen Koexistenz und der Toleranz“.

Zahlreiche Begegnungen
Zahlreiche Begegnungen religiöser Natur erwarten die Delegation aus der Schweiz, so mit dem Grossmufti Syriens, Scheich Ahmad Badreddine Hassoun, dem Patriarchen der griechisch-katholischen Melkiten, Gregorius III., dem apostolischen Nuntius in Syrien, Erzbischof Giovanni Battista Morandini, und dem melkitischen Metropoliten von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart. Dazu kommen weitere Treffen mit katholischen, orthodoxen und protestantischen Spitzenvertretern, mit jüdischen und drusischen Oberhäuptern sowie Repräsentanten der sunnitischen und schiitischen Muslime.

Das Reiseprogramm der achtköpfigen Schweizer Delegation sieht zudem Treffen mit dem Minister für religiöse Angelegenheiten, Salah Eddin Al-Ayyoubi, weiteren syrischen Behördenmitgliedern sowie dem Botschafter der Schweiz in Syrien, Jacques de Watteville, vor. Namentlich mit Blick auf seine Religionsgeschichte kann Syrien einen wichtigen Beitrag zur Herstellung des Friedens im Nahen Osten leisten.

Förderung des gegenseitigen Verständnisses
Die Arbeitsgruppe Islam der Schweizer Bischofskonferenz hat die Förderung des gegenseitigen religiösen, kulturellen und menschlichen Verständnisses von Christen und Muslimen in der Schweiz zum Ziel. Sie erfüllt ihre Aufgabe im Sinne der katholischen Kirche und im Respekt vor den Unterschieden im Glauben. Nur wer sich begegnet, kann sich verständigen. In der gegenwärtigen Weltlage ist jeder Schritt in diese Richtung von Nutzen.

Hinweis an die Redaktionen: Weitere Auskünfte über den Syrienaufenthalt vom 24. bis 31. März der Arbeitsgruppe Islam erteilt die Informationsstelle der Schweizer Bischofskonferenz. Zum Abschluss der Reise ist der Versand eines weiteren Mediencommuniqués vorgesehen.

Freiburg i. Ü., 23. März 2007

Schweizer Bischofskonferenz
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