Communiqué 200. Sitzung der DOK

Die DOK lud zum 200sten Mal zu einer Sitzung ein. Das Studium der im Archiv der SBK aufbewahrten Protokolle ergab, dass sich die DOK zum ersten Mal am 5. Februar 1973 in St. Gallen unter Führung des damaligen Bischofs von St. Gallen, Dr. Josephus Hasler, getroffen hatte.

Aus Anlass dieses Jubiläums wurden ehemalige Präsidenten der DOK sowie die ehemalige Sekretärin zum Mittagessen in St. Josef in Zürich eingeladen. Em. Weihbischof Dr.  Peter Henrici SJ und P. Dr. Roland Trauffer OP mussten sich leider entschuldigen, em. Weihbischof Martin Gächter, ehem. Generalvikar Urschweiz Dr. Martin Kopp und Anita Francioli, welche bis 2017 das Sekretariat der DOK leitete, nahmen zur Freude der aktuellen Mitglieder der DOK teil. DOK Präsident Generalvikar Guido Scherrer hält in einer kleinen Schrift für die Mitglieder als Dank und Gruss zum Anlass der 200sten Sitzung fest:

Kirche sind wir vor Ort, in den Bistümern. Kirche lebt und wächst, wo nicht Grenzen trennen oder wir uns selbst genügen, sondern das Leben aus dem einenden Geist Gottes gemeinsames Ziel ist. Die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes sind oft überfordert, wo die Kantonsgrenzen genau verlaufen. Katholikinnen und Katholiken – so sie nicht kirchliche Insider sind – wissen unter Umständen nicht, zu welcher Pfarrei, seelsorgerlicher Einheit oder Bistum sie gehören.
Wichtig ist für sie, dass ihre Anliegen verstanden werden, dass sie das Gefühl bekommen, sie dürfen Dienste beanspruchen, die ihnen bei bestimmten Lebensübergängen oder bei anstehenden Fragen Hilfe bieten, schliesslich sind sie getauft, gehören zu einer Kirchgemeinde und zahlen Steuern.
Im weitesten Sinne geht es uns – ob in SBK oder DOK – um solche für die Menschen (und die Glaubenden) von heute relevanten Fragen. Wir helfen, inspirieren und ermutigen einander – auch mit Hilfe der DOK – die konkreten Menschen mit ihren Fragen und Sorgen, ihrer Sehnsucht nach Glauben und erfülltem Menschsein Begleiterin und Begleiter zu sein. In dieser Begleitung sind wir nicht allein, wir können auch auf staatskirchenrechtliche Gremien in unseren Kantonen zählen. Sie unterstützen uns mit ideell und materiell und entlasten unsere Seelsorgearbeit von Arbeiten im Bereich der Verwaltung, die wir ihnen überlassen dürfen. Mut zu besonnener Verantwortung und begeisternde Kraft aus der eigenen Glaubenspraxis wünsche ich uns und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge unserer Bistümer und allen, die mit uns kirchliches Leben auch in Zukunft prägen.

Aufgrund nahender Sommerferien und der dann jeweils häufigen Ferienvertretungen von u.a. auch ausländischen Priestern wird die DOK in der Schweizerischen Kirchenzeitung einen Hinweis schalten, wie in diesen Fällen vorzugehen ist. Den Pfarreien, welche eine Vertretung eines ausländischen Priesters erwägen, wird im Sinne der Umsetzung von aktuellen Präventionsmassnahmen dringend empfohlen, eine Unbedenklichkeitserklärung des verantwortlichen Oberen oder Bischofs einzuholen sowie ein zeitnahes Celebret einzufordern.

Zu Beginn der Sitzung nahmen sich die Mitglieder der DOK Zeit zu einer Diskussion über die vielfältigen Aspekte eines kirchlichen Dienstes von Menschen in kirchlich nicht vorgesehenen Lebenssituationen. Seelsorgende werden als öffentliche Personen wahrgenommen und damit einhergehend kommt ihre private Lebenssituation in den Blick der Öffentlichkeit. Alle Bistümer kennen individuelle Lösungen für Seelsorgende, deren Lebenssituation nicht den kirchlichen Vorgaben entspricht. Die Begründungen vom Einzelfall her sind pastoral sinnvoll, können jedoch auf der anderen Seite als intransparent oder gar als willkürlich wahrgenommen werden. Ziel der SBK wie auch der DOK wäre, eine Besprechbarkeit von Kriterien zu erlangen, um Vertrauen, Transparenz sowie grössere Fairness zu schaffen. Dies zu erreichen kann jedoch kaum in einer alleine auf die Schweiz bezogenen Regelung geschehen; dazu bedarf es grösserer Absprachen. Im Zuge des Synodalen Prozesses wird sich die Synodale Versammlung vom 30. Mai 2022 in Einsiedeln ebenfalls mit dem Thema befassen. Die DOK ihrerseits wird sich auch an ihrer nächsten Sitzung im August nochmals der Thematik annehmen, da hier keine schnellen Lösungen zu erwarten, Diskussionen und Absprachen dagegen unabdingbar sind.

Kurzmitteilungen:

  • Generalvikar Markus Thürig informierte über einige Themen aus dem Bildungsrat, welche gegenwärtig in Arbeitsgruppen angegangen werden. U.a. werden für die Ausbildung im Institut Reusshaus Anschlussmöglichkeiten an ForModula bzw. an eine Theologische Fakultät geprüft.
  • Im Bereich Katechese wurden erste Rückmeldungen der DOK zur weiteren Arbeit der Arbeitsgruppe «Berufsbild Katechet/-in ForModula entgegengenommen.
  • Die DOK stimmte dem Grundlagendokument «Grundlagen offene kirchliche Jugendarbeit der katholischen Kirche der Deutschschweiz» der Deutschschweizer Fachstelle für offene kirchliche Jugendarbeit OKJ zu.
  • Die DOK nimmt mit Freude die Erscheinung des Buches «Gott feiern. Liturgie verstehen» in der Reihe Kontext Katechese Bd. 4 zur Kenntnis und dankt den Verfasserinnen und Verfassern sowie den weiteren Beteiligten für ihre grosse Arbeit. Die DOK ist überzeugt, dass hier ein hilfreiches Grundlagenwerk geschaffen wurde.
  • Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF liess den Mitgliedern der DOK bereits früher in diesem Jahr eine Stellungnahme zu Synodalen Prozess zukommen. Diese wurde zur Kenntnis genommen; der Synodale Prozess ist ein Weg, der weitergeführt wird und in den diese Anliegen aufgenommen werden.

Das Communiqué dieser Jubiläumssitzung schliesst ein Grusswort des ehemaligen Präsidenten P. Dr. Roland Bernhard Trauffer, welches dieser der DOK dazu zukommen liess. Er meditiert darin die Ostererfahrung im Angesicht der gegenwärtigen Gräueltaten und Kriege:

Deshalb will ich…Wach bleiben, wie Jesus uns auffordert,
Wach bleiben für Geduld, und Hoffnung, und Liebe.
Wach bleiben für das, was heute so bitter nötig ist,
für das, was Menschen das Leben bitter macht.
Wach bleiben für den Himmel, für Gottes Wort, das wider die „Unworte“ steht,
die Menschen einander zu oft um die Ohren hauen.
Wach bleiben für Gerechtigkeit und Frieden.
Wach bleiben gegen alle Lethargie des „ich kann ja eh nichts ausrichten“.
Wach bleiben für Verheißung, Wunsch und Sehnsucht.
Wach bleiben für die Freude noch heute ein Stück vom Himmel
geschenkt zu bekommen.
Ostern 2022, RBT