Bericht aus Lissabon: Der Weltjugendtag hat begonnen!

Text: Antoni da Campo / JMJ Suisse Romande

Eine festliche Stimmung trägt uns Pilger und Pilgerinnen, seit wir am 31. Juli in Colares, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Lissabon und nicht weit vom Ozean, angekommen sind. Der Nortada (ein kühler Nordwind) erfrischt uns, als wir am Nationalfeiertag gemeinsam mit über 1000 weiteren Schweizerinnen und Schweizern im Herzen der Hauptstadt Portugals eintreffen.

Weit weg von der Heimat und der dortigen Enttäuschung über das fehlende Feuerwerk, begrüssen uns Dutzende von Fahnen mit weißen Kreuzen, während eine Truppe von Schweizern und Schweizerinnen aus voller Kehle christliche Songs singt.

Dieser 1. August hat für uns eine besondere Bedeutung. Einerseits natürlich Nationalfeiertag, markiert er andererseits aber auch den Beginn des Weltjugendtages für mehr als zwei Millionen Pilger. Ein doppelter Feiertag also, der unsere Delegation aus der Romandie dazu einlädt, sich auf den Weg zu machen, um unsere Deutschschweizer und Tessiner Freunde sowie die 150 Nationalitäten zu treffen, die sich zur Eröffnungsmesse im Park Edoardo VII. (der zu diesem Anlass in „Hügel der Begegnung“ umbenannt wurde) versammelt haben. „Durch den brüderlichen Austausch spüren wir die Liebe Jesu„, bestätigte uns Bischof Bürcher in seiner Einführungsansprache.

In unserem Leben, in dem alles vorgezeichnet scheint, oder in dem, ganz im Gegenteil, alles chaotisch erscheint, greift der Herr ein und verändert den Lauf unserer Existenz. Unser Vater kennt uns am besten, und es ist gut, seinem Willen zu folgen. „Der Weltjugendtag ist eine Quelle, aus der wir schöpfen können, ein Ort, an dem wir unsere Fragen, Sorgen und Zweifel dem Herrn zu Füssen legen können. Das Wichtigste sei, durch Gebet und Versöhnung mit Gott und den anderen in Kontakt zu treten„, ergänzt Bischof Bürcher.

Das zentrale Element des Tages ist der Eröffnungsgottesdienst.

Der Eröffnungsgottesdienst bietet die erste Gelegenheit im Rahmen des Weltjugendtags, der Welt die Schönheit und das wahre Ausmass der katholischen Jugendbewegung zu bezeugen. Durch die Menschenmenge und die Delegationen schlendernd, finden wir schliesslich unsere Gruppe, die sich an den Hängen des Parks Edoardo VII. niedergelassen hat. Von unserem Platz aus betrachten wir die vielen Menschen, die gekommen sind, um die Kommunion mit Gemeinschaft mit Christus zu empfangen.

Die Eröffnungszeremonie beginnt mit dem Einzug der Geistlichen in einer feierlichen Prozession, angeführt von einem Kreuz und begleitet von Orchestermusik. Die Zeremonie ist grossartig und sendet ein starkes Signal aus. Kardinal Manuel steht einer Menge von jungen Menschen aus aller Welt gegenüber – ein Ausdruck des Wandels und der Erneuerung in unserer tausendjährigen Kirche. Die kirchliche Gemeinschaft ist hier vollkommen.

Der Klerus bietet sich dieser Jugend, welche mit ihren Fahnen, ihren Identitäten und ihren persönlichen Geschichten gekommen ist, um die Wahrheit zu suchen, als Führer an. Mit dieser Messe möchte die Kirche die Welt von morgen lehren, eilig aufzustehen und sich zu versammeln, um handlungsfähig zu bleiben und so den kommenden Herausforderungen begegnen zu können –  zu glauben und das Licht der Kirchen auch in die dunklen Ecken der Welt zu tragen. Die Kirche muss Trägerin der frohen Botschaft sein – genau wie Maria, die es kaum erwarten kann, ihrer Cousine Elisabeth davon zu erzählen.