Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in Mariastein SO

Migrantenseelsorge auf dem Prüfstand

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich am 7. und 8. März 2017 in Mariastein SO (Hotel Kurhaus Kreuz) zur 315. Ordentlichen Versammlung getroffen.

Die Mitglieder der SBK haben den Stand und die künftige Ausrichtung der Seelsorge für die Migranten besprochen. Die grosse Dynamik der Migration wird in unserem Land auch in den kommenden Jahren fortdauern. Mehr als ein Drittel der Gläubigen der katholischen Kirche in der Schweiz hat einen Migrationshintergrund. Sie prägen das Leben der Kirche wesentlich mit. Über 25 verschiedene Sprachmissionen sind von der Kirche für sie eingerichtet worden ‒ von Albanisch bis Vietnamesisch. Die Migrantenseelsorge berührt die Kirche auf allen Ebenen, von den Pfarreien über die Bistümer zur Bischofskonferenz. Ermöglicht wird die Migrantenpastoral namentlich durch die finanziellen und administrativen Beiträge der staatskirchenrechtlichen Institutionen.

Die Migrantenseelsorge soll mit Blick auf die zunehmende Bedeutung des Themas und der gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen gestärkt und neu ausgerichtet werden. An die Hand genommen wird dieses Projekt gemeinsam von der SBK und der Römisch-katholischen Zentralkonferenz (RKZ). Es kann sich auf die Vorarbeit einer Arbeitsgruppe der SBK unter dem Vorsitz von Bischof Jean-Marie Lovey stützen, die den Bischöfen die Ergebnisse einer Untersuchung zum heutigen Stand der Migrantenseelsorge vorgelegt hat.

Studientagung zu „Amoris Laetitia“

Im Anschluss an die Versammlung führt die Schweizer Bischofskonferenz am 9. März eine Studientagung zum postsynodalen päpstlichen Schreiben „Amoris Laetitia“ durch. An der Tagung in Bern nehmen neben den Mitgliedern der Bischofskonferenz ihre engen Mitarbeitenden in den Diözesen sowie Fachleute teil. Die interne Studientagung hat zum Ziel, die praktische Umsetzung des Schreibens „Amoris Laetitia“ auf nationaler und diözesaner Ebene zu fördern.

In Kürze

– Die Bischöfe liessen sich über den Stand der Vorbereitungen zur ökumenischen Präsenz der SBK und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes im Rahmen der Weltausstellung „Tore der Freiheit“ in Wittenberg informieren, die vom 20. Mai bis 10. September 2017 dauern wird. Der Schweizer Pavillon ist der einzige, der von Reformierten und Katholiken gemeinsam getragen wird.

– Die Bischofskonferenz hat die Jugendbischöfe damit beauftragt, in der Schweiz die Vorbereitungen auf die kommende Bischofssynode in Rom zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ zu koordinieren. Sie werden namentlich den Fragebogen des Generalsekretariats der Bischofssynode in Zusammenarbeit mit den Jugendseelsorgestellen, Jugendverbände und Bewegungen beantworten.

Begegnungen

– Der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, war Gast an der Versammlung der Bischofskonferenz. Er war begleitet von Nuntiaturrat Mgr. Chibuike Onyeaghala. Der mitbrüderliche Besuch bot Gelegenheit zu einem offenen und persönlichen Austausch.

– Prof. Dr. Patrick Renz, Nationaldirektor ad interim von migratio, nahm an der Besprechung über den Stand und die künftige Ausrichtung der Migrantenseelsorge teil.

Ernennungen

Die Schweizer Bischofskonferenz ernennt:

– Vikar Dr. theol. Tobias Häner, Basel, zum Mitglied der Kommission Bischöfe-Priester

– Schwester Irene Gassmann OSB, Priorin des Klosters Fahr, zum Mitglied des Frauenrats.

Mariastein SO, 8. März 2017

Schweizer Bischofskonferenz
Walter Müller

Informationsbeauftragter