Aktion Sternsingen 2024

Medienmitteilung von Missio Schweiz, Fribourg, den 28.11.2023

Zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag sind auch im kommenden Jahr wieder rund 10’000 Kinder und Jugendliche in der ganzen Schweiz als Sternsinger:innen unterwegs. Als Heilige Drei Könige verkleidet, gehen sie singend von Haus zu Haus, bringen den Segen Gottes und bitten um Spenden für Not leidende Kinder. Missio Schweiz als Trägerin der Aktion Sternsingen unterstützte im vergangenen Jahr mit den Spenden um die 240 Hilfsprojekte in verschiedenen Armutsregionen der Welt. Den Auftakt bildet der Besuch im Bundeshaus in Bern am 19. Dezember 2023 und am 1. Januar 2024 feiern Schweizer Sternsinger:innen gemeinsam mit Papst Franziskus den Neujahrsgottesdienst in Rom.

Die Aktion Sternsingen 2024 stellt die Bewahrung der Schöpfung und den Erhalt der Lebensgrundlagen für kommende Generationen in den Mittelpunkt. Unter dem Motto «Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit» hilft das Engagement der Sternsinger:innen benachteiligten Kindern im globalen Süden, den Weg zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Bewahrung ihres natürlichen Lebensraums zu finden. Die Sternsinger:innen sind so ganz im Sinne des Apostolischen Schreibens «Laudate Deum» von Papst Franziskus unterwegs.

«Die Natur gibt uns alles, was wir brauchen»

Im Amazonas, dem grössten Regenwald der Welt, lebt im Dreiländereck von Peru, Brasilien und Kolumbien die indigene Volksgruppe der Tikuna. Auch Valeria, das Mädchen auf dem Plakat zur Aktion Sternsingen lebt dort im kleinen Dorf Santa Sofía. «Die Natur gibt uns alles, was wir brauchen», sagt sie. «Der Regenwald ist unser Garten, in dem wir Gemüse und Obst anbauen.» Nicht immer war das so. Um fruchtbares Land zu gewinnen, haben die Tikuna früher Brandrodung betrieben. Aber die Böden waren nur kurze Zeit fruchtbar. Dann musste wieder ein Stück Urwald gerodet werden. Die kolumbianische Nichtregierungsorganisation «Wege der Identität» – «Fundación Caminos de Identidad» kurz Fucai genannt – arbeitet seit rund zwanzig Jahren mit den Tikuna zusammen. Die Arbeit von Fucai, die durch die Aktion Sternsingen unterstützt wird, fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Generationen und deren Schöpfung achtende Traditionen. So sollen die bedrohte Natur und ihre Lebensgrundlagen erhalten oder neu belebt werden. Dazu organisiert Fucai regelmässig so genannte «Lebendige Klassenzimmer» – «Aulas Vivas» für die Kinder und Jugendlichen der Tikuna aus den drei Ländern. So lernen die Kinder etwa spielerisch mit dem Blasrohr, mit dem früher gejagt wurde, umzugehen. Sie erlernen auch wieder die Sprache der Tikuna, damit sie nicht verloren geht.

Selbstbewusst im Leben

Die Kinder lernen in den «Aulas Vivas» auch Früchte, Gemüse und Heilpflanzen kennen, die sie für das Leben brauchen. Sie legen mit Setzlingen einen Waldgarten an. Dank dem Einsatz von Fucai konnten die Brandrodungen gestoppt werden und die Familien können von ihren Waldgärten leben, mit Rücksicht auf ihre Traditionen. Die jungen Menschen, in Amazonien und hier bei uns, sind sich bewusst, dass die sicht- und spürbaren Klimaveränderungen die Umwelt und damit ihr zukünftiges Leben grundlegend bedrohen. Wir alle können etwas dagegen tun. Aber dafür braucht es die Anstrengungen auf allen Ebenen und in allen Lebensbereichen. Wenn die Sternsinger:innen unterwegs sind, dann wollen sie auch darauf aufmerksam machen: Die Klimagerechtigkeit fängt bei jeder und jedem von uns an. Gemeinsam sind wir stärker und wirksamer, um Gottes Schöpfung, unser gemeinsames Haus, zu schützen und für die kommenden Generationen zu erhalten. Den Kindern gehört die Zukunft!

Zusammenarbeit mit Friedenslicht Schweiz

Auch in diesem Jahr arbeitet die Aktion Sternsingen mit dem Friedenslicht Schweiz zusammen, dessen Kampagne in diesem Jahr zum 31. Mal stattfindet und unter dem Motto «Frieden auf Erden den Menschen guten Willens» stattfindet. Am 17. Dezember, dem 3. Adventssonntag wird das Friedenslicht, das zuvor in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet wurde, in Basel, Zürich, Luzern und Freiburg weitergegeben. An einigen Orten werden Sternsinger:innen das Licht austeilen, damit dieses Zeichen des Friedens von Mensch zu Mensch weitergeschenkt werden kann. Die Sternsingergruppen sind eingeladen, bei ihren Hausbesuchen auch das Friedenslicht mitzunehmen. Dieses Licht aus Bethlehem ist ein Zeichen des Friedens, das weitergegeben werden soll über alle sozialen, religiösen und politischen Grenzen hinaus.

Weitere Informationen auf www.friedenslicht.ch  

Das Plakatbild: Valeria (10) ist das Mädchen auf dem diesjährigen Plakat zur Aktion Sternsingen. Mit ihrer Familie lebt sie in Santa Sofía, einem kleinen Dorf in Kolumbien, mitten im Amazonas-Regenwald. © Florian Kopp / Kindermissionswerk