Aufruf der Schweizer Bischöfe für den Hochschulsonntag 2019

Vor 130 Jahren wurde die Universität Freiburg als eine kantonale, zweisprachige und international ausgerichtete Hochschule gegründet.

Lehre und Forschung sollten in der neuen Universität akademische Exzellenz verbinden mit dem Bestreben, eine Gesellschaft zu gestalten, die den christlichen Anforderungen der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet ist. Von Anfang an nahm der Unterricht über die Soziallehre der römisch-katholischen Kirche einen besonderen Platz in der Philosophie und Theologie ein. Zugleich waren die anderen Fakultäten darum besorgt, ein Klima der intellektuellen Offenheit zu schaffen, in dem ethisch relevante Fragen des Rechts, der Wirtschaft und der Medizin in der Begleitung der Studierenden Beachtung fanden. Dieser Zielsetzung ist die Universität Freiburg seither treu geblieben. Die Schweizer Bischöfe erkennen sie zurecht als «Hochschule der Schweizer Katholiken» an. Sie bitten daher die katholischen Pfarreien der Schweiz am 1. Adventssonntag die Kollekte für die Universität Freiburg aufzunehmen.

Der Ertrag der Kollekte erlaubt es allen Fakultäten ein Programm anzubieten, in dem grundlegende Fragen der Menschenwürde und der Pflichten gegenüber der menschlichen Person im Bereich der Medien, der Medizin, des Rechts und der Wirtschaft behandelt werden. Besondere Unterstützung erhält seit dem letzten Jahr ein erfolgreiches Schwerpunktprogramm in Umweltgeisteswissenschaften.

Eine Universität ist immer ein Laboratorium der Zukunft. Die Universität Freiburg ist sich bewusst, dass Studierende, Forschende und Lehrende in einer kulturell plural gewordenen Gesellschaft für den Erhalt eines humanen Zusammenlebens Verantwortung übernehmen müssen. Eine weltoffene Katholizität lässt dabei die positive Dynamik der christlichen Frohbotschaft und ihre umfassende Humanität zur Geltung kommen. Die Programme, welche durch die Kollekte ermöglicht werden, tragen dazu in hohem Masse bei.