Den synodalen Prozess in der Schweiz fortsetzen

Die 336. Ordentliche Versammlung (OV) der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) fand vom 30. Mai bis 1. Juni 2022 in der Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau in Einsiedeln statt. Die Schweizer Synodale Versammlung und das Treffen mit Bischof Hliba Lonchyna, Apostolischer Administrator in Paris und verantwortlich für die griechisch-katholischen Ukrainer in der Schweiz, waren die beiden Höhepunkte der drei Tage im Schwyzerland.

 

Die Schweizer Synodale Versammlung – die nationale Etappe der Weltsynode 2023 – eröffnete die Frühjahrstagung der Schweizer Bischöfe und Territorialäbte am Montag, den 30. Mai 2022. Bei dieser Gelegenheit trafen, hörten und diskutierten die neun Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) mit Diözesandelegierten, Vertretern der Armen und Randgruppen, Migranten, Jugendlichen, Frauen, religiösen Gemeinschaften aus dem ganzen Land, dem Präsidium der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ) und Experten in Pastoral und Theologie.

 

Auf dem Weg zu einer synodaleren Kirche

Die Schweizer Synodale Versammlung diskutierte und verbesserte einerseits den Nationalen Bericht – das Ergebnis der diözesanen Phase der Synode -, der nun von einem Redaktionsausschuss fertig gestellt und nach Rom geschickt wird, um den synodalen Prozess auf kontinentaler und globaler Ebene fortzusetzen. Andererseits versuchte sie, die wichtigsten Baustellen in unserem Land auf dem Weg zu einem zunehmend synodalen „Kirche-Sein“ zu identifizieren (siehe Pressemitteilung vom 31. Mai 2022 zu diesem Thema).

Am Ende des Tages beschloss die SBK, den in der Schweiz begonnenen synodalen Prozess fortzusetzen. Dies beinhaltet insbesondere die Vertiefung der angesprochenen Themen auf nationaler und sprachregionaler Ebene sowie die Förderung von spirituellen Haltungen, die die Fortsetzung des synodalen Prozesses begünstigen. Zu diesem Zweck beauftragte sie die Pastoralkommission der SBK, über die nächsten Schritte nachzudenken und Vorschläge zu machen.

 

Unterstützung für die Ukrainer:innen

Die Mitglieder der SBK begrüssten am Dienstagmorgen Bischof Hliba Lonchyna. Der Apostolische Administrator in Paris, der für die griechisch-katholischen Ukrainer in der Schweiz zuständig ist, informierte über die Situation der Menschen in der Ukraine und die Leiden, die die ukrainische katholische Kirche in dieser Zeit des Krieges zu bewältigen hat.

„Wir sind Zeugen einer humanitären Katastrophe in der Ukraine. Der andauernde Krieg zerstört nicht nur die ukrainische Nation und Kultur, sondern auch die Kirche“, sagte er und betonte, dass alle griechisch-katholischen Bischöfe im Land geblieben seien, um der Bevölkerung zu helfen, humanitäre Hilfe zu erhalten, ungeachtet ihrer religiösen oder nationalen Zugehörigkeit.

In diesem Zusammenhang erörterten die Mitglieder der SBK und Bischof Hliba Lonchyna die pastorale Situation der in der Schweiz lebenden und angekommenen Ukrainer, insbesondere die Massnahmen zur Förderung ihrer spirituellen Begleitung, die von migratio entwickelt und koordiniert werden. Bischof Felix Gmür, Präsident der SBK, bekräftigte die Nähe zu den Opfern und versicherte das unablässige Gebet für den Frieden sowie die Unterstützung der SBK und der Schweizer Katholiken für die Opfer des Krieges.

Zum Abschluss des Treffens dankte der ukrainische Bischof der SBK brüderlich für die Bereitschaft, die Unterstützung für die ukrainische Mission in der Schweiz zu verdoppeln, sowie dem Bund und den Kantonen für die grosszügige Aufnahme der Flüchtlinge.

 

Begegnung mit dem Apostolischen Nuntius und Fastenaktion

Anlässlich des 100. OV in der Abtei Einsiedeln traf sich die SBK am Dienstagnachmittag mit dem Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Bischof Martin Krebs. Das brüderliche Treffen fand auf der Insel Ufnau statt. Die Insel im Zürichsee ist seit dem 10. Jahrhundert im Besitz der Schwyzer Benediktinerabtei.

Am Mittwochmorgen begegnete die SBK auch einer Delegation des Hilfswerks der Katholiken in der Schweiz Fastenaktion (FA) zu einem Austausch über den Tätigkeitsbericht 2021, die ökumenische Kampagne 2022, die der Klimagerechtigkeit gewidmet war, sowie das neue Leitbild «Vision und Mission». Die SBK nutzte die Gelegenheit, um dem Stiftungsrat und den Mitarbeitern von FA in den drei Sprachregionen für ihr Engagement in einer besonders schwierigen Zeit zu danken, das durch die Covid-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine geprägt ist.

 

Ernennungen

Die SBK nahm auch die folgenden Ernennungen vor:

  • Frau Isabel Vasquez, neue Nationaldirektorin von migratio.
  • Herr Philippe Becquart, Delegierter der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg in der Pastoralkommission.
  • Frau Nicole Büchel, Leiterin des Kommunikationsdienstes der Diözese Chur, Vertreterin der SBK in der Fachgruppe 2.
  • Mgr. Jürg Stuker, Generalvikar der Diözese Chur, Vertreter der SBK in der Fachgruppe 4.
  • Herr Francis Schubiger, katholischer Delegierter in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK).
  • Dr. Waldemar Roman Barszcz, Richter am Interdiözesanen Schweizerischen Gericht.

 

Freiburg, 2. Juni 2022

 

Kontakt
Davide Pesenti, Generalsekretär, davide.pesenti@bischoefe.ch

Die SBK empfing den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Martin Krebs, auf der Insel Ufnau (SZ), der größten See-Insel der Schweiz. Das Treffen wurde mit dem gemeinsamen Gebet der Vesper eröffnet, die in der Kirche Peter und Paul (31. Mai 2022) gefeiert wurde.