Medienmitteilung: Eröffnung der Bischofssynode

Eine Kirche auf dem Weg

Vom 4. bis 29. Oktober findet die Synode zur Synodalität statt. Über 350 Vertreter und Vertreterinnen der römisch-katholischen Kirche aus der ganzen Welt treffen sich in Rom für die Vollversammlung der Bischöfe. Wie bereits an vergangenen Synoden werden auch Laien und Laiinnen teilnehmen, erstmals jedoch mit Stimmrecht.

Die Weltsynode ist ein wichtiger Schritt im sogenannten «synodalen Prozess», der von Papst Franziskus im Jahr 2021 initiiert wurde. Er soll unter anderem dazu dienen, über die Funktionsweise und die Beziehungen innerhalb der Kirche nachzudenken. Die Kirche selbst soll, wie von Papst Franziskus gefordert, synodaler, also inklusiver, werden. Konkret geht es darum, das gegenseitige Zuhören ins Zentrum kirchlichen Umgangs zu stellen und bestimmte Prozesse innerhalb der Kirche zu verbessern oder sogar zu verändern. Alle Getauften sollen sich an der Entscheidungsfindung beteiligen können, um auf diese Weise Herausforderungen besser zu erkennen und ein «gemeinsames Gehen» zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund versammeln sich vom 4. bis am 29. Oktober 2023 Priester, Laien, Theologen und Ordensleute gemeinsam mit Vertretern der Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt zur XVI. Generalversammlung der Bischofssynode. Aus der Schweiz wurden drei Personen vom Vatikan nominiert, an der Synode teilzunehmen: Helena Jeppesen als Laienvertreterin der Kirche in Europa, Claire Jonard als Moderatorin und Mgr. Felix Gmür als offizielle bischöfliche Vertretung der Schweiz.
Im Rahmen eines ökumenischen Gebets auf dem Petersplatz am Abend des 30. September haben sich die Synodenteilnehmenden zum ersten Mal versammelt und anschliessend an einer zweitägigen spirituellen Retraite teilgenommen. Mit einer Messe heute Morgen wurde die Synode offiziell eröffnet. Im Anschluss haben sich die Synodenteilnehmenden zum Austausch im Plenum sowie in Sprachgruppen zurückgezogen.

Papst Franziskus hat betont, dass die Synode ein geistlicher Prozess ist und nicht nach der Logik eines Parlaments funktioniere. Er hat die Spiritualität ins Zentrum des synodalen Prozesses gestellt. Das Hören aufeinander müsse mit dem Hören auf den Heiligen Geist einhergehen, um ein wirkliches Verständnis zwischen divergierenden Meinungen und unterschiedlichen Erwartungen schaffen zu können.

Ein Anliegen dieser Weltsynode ist es insbesondere, der Stimme jedes einzelnen Menschen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Klerikalismus und andere problematische Formen von Macht, welche Missbrauch jeglicher Art fördern, sollen im Rahmen der Synode adressiert und diskutiert und Schritte auf einem Weg zur Umkehr gesucht werden.
Die Schweizer Bischofskonferenz ist überzeugt, dass der synodale Prozess eine notwendige Entwicklung innerhalb der römisch-katholischen Kirche fördert und Ausdruck einer Kirche ist, die zuhört. Sie hofft, dass die Synode in diesem Sinne Inspiration für eine Haltung des Hörens sowie des «gemeinsamen Gehens» auf einem Weg zu einer weniger klerikalistischen, dafür geschwisterlichen und vom Heiligen Geist getragenen Kirche bieten kann.

Eine zweite Synodenversammlung ist bereits für den Herbst 2024 geplant, nachdem die Impulse, die in diesem Jahr gegeben werden, in allen Diözesen der Welt aufgenommen werden konnten.

Pressekontakt: Julia Moreno / kommunikation@bischoefe.ch

Bild: Julia Moreno/SBK

Die Predigt von Papst Franziskus im Rahmen der Eröffnung der Synode

Das genaue Programm der Bischofssynode in Rom vom Oktober 2023 auf vativannews.va