Retraite des Frauenrates der SBK 10.-11. Dezember 2021 im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg

«Miteinander, Schwestern und Brüder für eine lebendige Kirche»

« Ensemble, des soers et des frères. Pour une église vivante »

 

Bedeutung des Frauenrates für katholische Frauen in der Schweiz:

Der Frauenrat der SBK ist ein beratendes Gremium der SBK. Er setzt sich aktuell aus neun Vertreterinnen aus allen Bistümern der Schweiz zusammen und trifft sich viermal jährlich, um über Geschäfte der Bischofskonferenz oder über selbstgewählte Themen zu diskutieren. Die Vertreterinnen im Rat mit ihren verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Vernetzung in kirchlichen Bewegungen und Organisationen in der Schweiz und international, aber auch als Gläubige oder kirchliche Mitarbeiterinnen, Familienfrauen und Alleinlebende, Ordensfrauen, Frauen mit Behinderung, machen die Farbigkeit und den Erfahrungsreichtum des Rates aus. Sie bringen unterschiedliche Aspekte zur aktuellen Situation der Frau in der katholischen Kirche, als auch Visionen zur Position der Frau in der katholischen Kirche der Zukunft ein. Aktuell ist Bischof Markus Büchel der Ansprechpartner aus der SBK und damit sozusagen der Briefträger zwischen den beiden Gremien.

Jeweils im Dezember besucht der Frauenrat in einer zweitägigen Retraite ein Bistum, um den Ortsbischof besser kennenzulernen, aber auch, um eigene Anliegen im direkten Dialog anzusprechen. Ende 2021 erfolgt der Besuch im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg. Bisher wurden die Diözesen Basel, St. Gallen, Lugano, und Sitten besucht.

Der Frauenrat arbeitet auch in der Arbeitsgruppe «Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche» mit, die sich aus Vertretungen der SBK, des katholischen Frauenbunds SKF und eben des Frauenrats zusammensetzt. Beim Ad-Limina-Besuch im vergangenen November nahm Bischof Markus den Zwischenbericht dieser Arbeitsgruppe mit nach Rom in die verschiedenen Begegnungen mit den vatikanischen Dikasterien, um sichtbar zu machen, dass sich die Schweizer Bischöfe des Handlungsbedarfs in Bezug auf stärkere Einbindung von Frauen in kirchliche Entscheidungen bewusst sind und das Anliegen auch in die Weltkirche tragen wollen.

Zur Sichtbarkeit des Frauenrates in der katholischen Kirche Schweiz:

Die Reaktion vieler Gesprächspartner:innen: «Ich habe gar nicht gewusst, dass es einen Frauenrat der SBK gibt»,  liegt primär daran, dass der Frauenrat nicht die Kompetenzen einer Kommission hat und sich somit nicht in eigener Kompetenz mit Stellungnahmen an die Öffentlichkeit wenden kann. Eine Kommission wendet sich mit Stellungnahmen direkt an die Öffentlichkeit. Der Frauenrat kommuniziert über das Sekretariat der SBK, im Internet zu finden unter https://www.bischoefe.ch/gremien/frauenrat/

Nachdem im Bistum L/G/F mehrere Frauen in leitende Positionen gewählt wurden und sich das «Réseau des femmes en église» als starke Gesprächspartnerin im Bistum etabliert hat, drehte sich die letztjährige Retraite in Fribourg vor allem um das gemeinsame Unterwegssein aller Getauften, Schwestern und Brüdern.

Frau Berger-Lobato, Medienverantwortliche der SBK, konnte sehr eindrücklich die Anforderungen einer modernen Kommunikation einer so wichtigen Institution wie der katholischen Kirche Schweiz darlegen. Allerdings wies sie auf die Notwendigkeit von zukünftigen Reformen der Kommunikation der SBK und die Problematik der fehlenden Ressourcen hin. Sie befürchtet weitere Einbussen in der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche in der Schweiz.

Ein Gespräch mit Myriam Stocker vom «Réseau des femmes en Église» zeigte auf, dass mit Mut, Wissen und Engagement die Arbeit der Frauen in der katholischen Kirche an Bedeutung gewinnt und wie der Zusammenschluss der kirchlichen Mitarbeiterinnen diese in ihren Anliegen und Engagements bestärkt.

Das persönliche Treffen mit dem jeweiligen Ortsbischof nahm auch in der diesjährigen Retraite einen wichtigen Platz ein, zumal Bischof Charles genau an diesem Tag sein zehnjähriges Bischofsjubiläum feiern konnte.

Der Bistumsvorsteher des Bistum Lausanne-Genf-Fribourg zeigte die Gratwanderung um den Zusammenhalt im Bistum zwischen fortschrittlichen Entscheiden und klerikalen Traditionen auf. Der Frauenrat ermutigte Bischof Charles, auch in liturgischen und sakramentalen Fragen Frauen und Laien zu ermächtigen.

 

Erneuerung der Kirche – nur mit den Frauen

Das Ziel des Frauenrates im nächsten Jahr ist eine Strukturierung des Frauenrates selbst. Die Suche nach Nachfolgerinnen der langjährigen Mitglieder ist ein wichtiges und dringliches Anliegen des Frauenrats, um weiterhin eine beratende Stimme der SBK zu bleiben.

Retraite des Frauenrats in Freiburg, vlnr: Franziska Zen Ruffinen Imahorn, Priorin Irene Gassmann, Marlies Höchli-John, Claudia Ibarra Arana, Bischof Charles Morerod, Bettina Gruber Haberditz, Monique Küng, Maryan Herr.
Es fehlen: Bischof Markus Büchel, Margrit Mattle-Lindegger, Luisa Vassalli Zorzi.