Welttag des Migranten und Flüchtlings

Frei in der Entscheidung auszuwandern oder zu bleiben

Unter dieses Wort stellt Papst Franziskus den 109. Welttag des Migranten und Flüchtlings, welcher am 24. September 2023 stattfindet. Der Papst, so liess der Vatikan in einer Pressemitteilung verlauten, beabsichtigt damit, den Fokus auf einen wenig beachteten, aber umso wichtigeren Aspekt von Migration und Flucht zu lenken: Die verletzte Freiheit, nicht migrieren zu müssen. Jeder Mensch habe das Recht, so Papst Franziskus, in seinem eigenen Land bleiben zu dürfen und zu können.

«Migration sollte immer eine freie Entscheidung sein, aber in vielen Fällen ist sie das auch heute noch nicht. Konflikte, Naturkatastrophen oder ganz einfach die Unmöglichkeit, in der Heimat ein würdiges und gedeihliches Leben zu führen, zwingen Millionen von Menschen zum Weggehen.»

Papst Franziskus, Botschaft zum 109. Welttag der Migranten und Geflüchteten

Dieses Recht, so der Papst, sei weder international kodifiziert noch ausformuliert. Es sei abhängig von zugrundeliegenden strukturellen Faktoren: Klima- und sozialer Gerechtigkeit, politischer Stabilität und demokratischen Strukturen. «Wir müssen uns bemühen, das Wettrüsten, den wirtschaftlichen Kolonialismus, den Raub der Ressourcen anderer und die Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses zu beenden», so der Papst in seiner Botschaft zum Welttag. Die Abschaffung dieser Ursachen und die Beendigung der «erzwungenen Migration» erfordere den Einsatz jedes und jeder Einzelnen, sowohl auf individueller wie auch auf politisch-struktureller Ebene.

Auch die Heilige Familie, so der Papst in seiner Botschaft, habe aufgrund politisch-religiöser Verfolgung fliehen müssen. Diese Geschichte, genauso wie die Exoduserzählung, welche von der Flucht des Volkes Israels aus der Knechtschaft und sozialen Unterdrückung in Ägypten berichtet, lehre uns immer wieder von neuem, wie die Themen Flucht und Migration untrennbar mit dem christlichen Glauben, der christlichen Geschichte und Identität verknüpft sind.

Die Sorge für Migranten und Menschen auf der Flucht genauso wie der Einsatz für eine Gesellschaft, welche das Recht, nicht migrieren zu müssen, gewährt, stellt Papst Franziskus ins Zentrum des Tages des Migranten und Flüchtlings. Die Schweizer Bischofskonferenz teilt die Sorge des Papstes und lädt alle Gläubigen dazu ein, sich dem Aufruf anzuschliessen.

World Day of Migrants & Refugees – Offizielle Website des Vatikans

Papst Franziskus zum Welttag des Migranten und Flüchtlings 2023: