Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung

«Die Kirche Gottes ist zu einer Synode zusammengerufen.» So lautet der erste Satz des Vorbereitungsdokuments der weltweiten Bischofssynode über die Synodalität der Kirche. Papst Franziskus hat die Synodalität zum Thema gesamtkirchlicher Diskussion gemacht. Die Leitfrage lautet, was sich Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet. Es geht also um die Verheutigung, das «aggiornamento», der Kirche. Dabei sollen unter dem Stichwort der «Synodalität» (von Synode, altgriechisch: «gemeinsamer Weg») Grunddimensionen kirchlichen Lebens überprüft werden: Wie gelingt Gemeinschaft in der Kirche? Was fördert die wirkliche Teilhabe aller an der Kirche? Wohin führt die Sendung der Kirche heute?

 

Weltweit

Der eigentlichen weltweiten Bischofssynode im Oktober 2023 ist ein dreistufiger synodaler Prozess vorangestellt, eine Erhebungs- und Beratungsphase auf Ebene der Bistümer, eine Synthesephase auf Ebene der Bischofskonferenzen und eine Beratungsphase auf kontinentaler Ebene.

 

Auf Bistumsebene

Die erste Etappe steht nun vor dem Abschluss: Die letzten Monate 2021 und die ersten Monate 2022 standen im Zeichen eines breit angelegten Austausches, von Befragungen und Gesprächen über Erfahrungen und über Erwartungen an eine synodale Kirche. Diese Etappe lag in der Verantwortung der Bistümer. Sie wurde vor allem auf lokaler Ebene, in Pfarreien, Seelsorgeeinheiten und Räten, aber auch in Kirchgemeinden, Verbänden, Bewegungen, Gruppen und Anlässen mit vielen weiteren Gremien und Personenkreisen umgesetzt. Jedes Bistum hat einen Abschlussbericht verfasst, der die Ergebnisse bündelt.

 

Synodale Versammlung Schweiz

Für die Weiterarbeit auf kontinentaler und dann auf weltweiter Ebene der Kirche sind jetzt die Bischofskonferenzen aufgefordert, je einen nationalen Bericht zu verfassen. Auch dieser Schritt soll der Form nach synodal erfolgen. Der Bericht wird in das Vorbereitungsdokument für die zweite Synodenetappe auf kontinentaler Ebene einfliessen.

Dazu findet am 30. Mai eine Synodale Versammlung Schweiz im Kloster Einsiedeln statt. Teilnehmen werden zusammen mit den neun Mitgliedern der Bischofskonferenz ca. fünfzig Personen aus allen Regionen der katholischen Kirche in der Schweiz. ¨

 

Zwei Hauptziele

Ein erstes Ziel dieser Synodalen Versammlung Schweiz ist die Verabschiedung eines nationalen Synodenberichts für die Schweiz. Die Pastoralkommission der Schweizer Bischofskonferenz hat dazu auf Grundlage der diözesanen Berichte einen Entwurf erstellt, der an der Versammlung diskutiert, korrigiert, ergänzt und verabschiedet werden soll.

Ein zweites Ziel der Synodalen Versammlung Schweiz nimmt wiederum das Stichwort der Synodalität der Kirche auf. Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung lassen sich in einer synodalen Kirche nicht delegieren. Daher soll die Synodale Versammlung Schweiz eine Sammlung von Herausforderungen, Themen und Arbeitsschwerpunkten erstellen, die auf sprachregionaler oder schweizerischer Ebene in der Kirche weiter synodal bearbeitet werden sollen.